Neue Spielvariante „Der kurze Weg zur Million“


Noch nie war die Million so zum Greifen nah! Am Freitag, 17. Oktober, 20.15 Uhr, feiert Günther Jauch eine große Jubiläumsshow bei RTL. Zum 15. Geburtstag gibt es viele Überraschungen, Highlights aus 15 Jahren „Wer wird Millionär?“ und eine einmalige neue Spielvariante. „Der kurze Weg zur Million“ sieht so aus:
In der Jubiläumssendung gibt es neben den bekannten zwei Spielvarianten die Möglichkeit, eine ganz besondere Variante zu wählen:
Der Kandidat kann den Weg zur Million abkürzen! Zu Beginn des Spiels muss der Kandidat zunächst nur die Wahl zwischen der klassischen und der Risikovariante treffen. Egal, wofür er sich entscheidet: Bis inklusive Frage 10 (16.000 €) läuft das Spiel wie gewohnt. Hat der Kandidat die Frage 10 richtig beantwortet, kann er jetzt entscheiden, ob er den Weg zur Million abkürzen und die Millionenfrage direkt spielen möchte - unabhängig davon, wie viel Joker ihm noch zur Verfügung stehen. Hat er bis zur 16.000-Euro-Frage noch keinen Joker eingesetzt, stehen ihm im besten Fall noch alle 4 Joker für die Millionenfrage zur Verfügung. Damit scheint die Million zum Greifen nahe! Doch sich die Joker möglichst bis 16.000 Euro aufzuheben, um dann die Millionenfrage zu knacken, birgt das Risiko, vorher schon bei einer falschen Antwort auf 500 Euro zu fallen (Risikovariante). Hat der Kandidat z.B. nach Frage 10 nur noch zwei Joker, muss er sein Risiko abwägen: Geht er auf Nummer sicher und nutzt die Chance, mit diesen zwei Jokern noch eine oder gar zwei Fragen richtig zu beantworten, oder setzt er alles auf eine Karte und riskiert den Absturz. Denn hat sich der Kandidat für den kurzen Weg zur Million entschieden, muss er die Millionenfrage in jedem Fall beantworten! Beantwortet er diese falsch, fällt er entweder auf 500 Euro (Risikovariante) oder auf 16.000 Euro (klassische Variante). Diese Variante gilt nur einmalig beim Jubiläumsspecial!
Zum 15-jährigen Jubiläum wurden Zuschauer in ganz Deutschland aufgefordert, sich mit einem Video bei „Wer wird Millionär?“ um einen der begehrten Zuschauerplätze im Studio zu bewerben. Die 100 originellsten Bewerber schaffen es ins Studio und erhalten die Chance, vor Ort Kandidat zu werden!

Günther Jauch zum 15. Jubiläum von „Wer wird Millionär?“ 

Herr Jauch, 15 Jahre „Wer wird Millionär?“: Was denken Sie darüber?
Günther Jauch: Ich kann es selbst kaum glauben, dass es „Wer wird Millionär?“ jetzt schon seit 15 Jahren gibt. Noch immer freue ich mich auf jede Sendung, besonders aber auf die Kandidaten. Jeder Mensch ist da anders und für mich ist es nicht wichtig, ob jemand 8.000 oder 125.000 Euro gewinnt. Ich habe große Freude an der Spannung, am Witz und am Temperament der Kandidaten. Diese ganz besondere Situation macht die Sendung für mich immer wieder einzigartig und damit niemals langweilig.

Warum ist die Sendung so beliebt?

Das ist schwer zu sagen, aber ich glaube, es macht etwas aus, dass die Menschen zu Hause sitzen, mitraten und sich sofort überprüfen können: „Hätte ich’s gewusst? Oder hätte ich’s nicht gewusst?“ Auch, dass der Enkel auf einmal schlauer sein kann als der Großvater, macht den Reiz aus. Und dass die Beantwortung der Fragen nicht zwangsläufig vom klassischen Bildungskanon abhängt, sondern auch davon, ob man nicht ein bisschen Glück in dieser Welt des zusammenhanglosen Faktenwissens hat. Wir hatten bisher über 2350 Kandidaten und auch sie machen den Erfolg aus, denn jeder ist einzigartig. Da kann – wie der erste Millionengewinner – ein Professor ganz genauso Millionär werden wie die arbeitslose Hausfrau – die zweite Millionengewinnerin.

Beim Fernsehen sind 15 Jahre eine Ewigkeit. Warum ist „Wer wird Millionär?“ gerade in Deutschland so erfolgreich?
Mittlerweile gibt es unsere Sendung ja länger als irgendwo anders auf der Welt. Selbst England, das Mutterland von „Wer wird Millionär?“ haben wir inzwischen überholt.
Ich glaube, die Deutschen wissen gerne etwas und sie wissen auch gerne etwas besser als der andere. Und sie haben Freude daran, anderen zuzuschauen, wie sie etwas wissen. Aber auch daran, zuzusehen und schadenfroh zu sein, wenn sich Kandidaten blamieren.

Wie haben sich die Kandidaten in den letzten 15 Jahren verändert?

Sie sind nach 1164 Folgen von „Wer wird Millionär?“ professioneller geworden. Wer davon 500 oder sogar 1000 Sendungen gesehen hat, der weiß, wie man am vernünftigsten einen Joker setzt. Wer glaubt, mit einer Rückfrage bei mir noch ein bisschen weiter zu kommen, der kann ein Publikum und die Prozente, die dann jeweils bei den entsprechenden Jokern herauskommen, gut einschätzen.
Es schadet nicht, die Sendung schon ein paar Mal gesehen zu haben. Wenn Menschen als Kandidaten zu mir kommen und sagen „Ich habe die Sendung noch nie gesehen, ich bin hier bloß von meiner Oma hingeschickt worden“ – dann kommen sie auch nicht weit.

Der letzte Millionengewinner und Profi-Pokerspieler Sebastian Langrock sagte, dass er die Antworten in Ihrem Gesicht lesen konnte?

Das behaupten manche. Ich meine, dass das nicht geht. Wenn es tatsächlich so wäre, müsste ja jeder Zweite bei mir relativ locker die Million gewinnen. Das ist ja nicht der Fall. Also, insofern glaube ich, dass die Maske noch ganz gut funktioniert. Ich halte das für Wunschdenken, aber ich lasse alle Besserwisser gerne in dem Glauben, mich als chronischen Sonderjoker nutzen zu können.

Große Klappe oder introvertierter Intellektueller? Welche Kandidaten machen Ihnen mehr Spaß?

Die extrovertierten sind mir natürlich lieber. Die, die etwas erzählen und es auch mit mir aufnehmen. Die, die mich auch ein bisschen ärgern können. Theoretisch kann man ja einfach die Fragen beantworten mit „B!“, „A!“, „D!“ – aber das wäre natürlich schon ein bisschen öde. Insofern freue ich mich über Menschen, die einfach ein bisschen mehr erzählen. Auf der anderen Seite gibt es auch die ganz stillen Kandidaten, die aber irgendwann im Laufe der Sendung über sich hinaus wachsen. Gerhard Krammer wurde 2002 erster Euromillionär. Das war so ein etwas mundfauler Bayer, den ich dann darauf ansprach: „Na, das scheint Ihnen hier ja alles ganz wurscht zu sein?“ Auf bayrisch hat er dann geantwortet: „Naa, in mir drin tobt’s“. Das war dann auch wieder lustig.“

Sie stehen in emotionalen Momenten vor der Kamera. Haben Sie manchmal Mitleid mit den Kandidaten?
Manchmal habe ich das schon. Es sind auch schon Tränen geflossen von Menschen, die von 500.000 Euro auf 500 Euro heruntergefallen sind. Das bleibt nicht aus. Einerseits ist jeder seines Glückes Schmied, auf der anderen Seite gibt es natürlich auch manchmal Telefonjoker oder Zusatzjoker im Studio, die die Kandidaten auf eine falsche Spur führen. Das tut mir dann natürlich schon leid, aber diese Rest-Grausamkeit gehört auch mit zu dieser Sendung – dass einen das Schicksal unter Umständen auch mal arg beutelt.

Wann ist für Sie eine Sendung gelungen?
Gelungen ist eine Sendung, wenn man am nächsten Tag oder in den nächsten Tagen hört: „Hast du das gesehen?“ oder „Hast du gesehen, was der bei 500.000 Euro gemacht hat? Hast du zugeschaut, wie der auf 500 Euro zurückgefallen ist?“ oder „Hast du gesehen, wie der von zu Hause erzählt hat und seine Frau, die mit im Studio war, dabei geguckt hat?“ Das sind die unterhaltsamen Sendungen. Das hat auch ganz oft gar nichts damit zu tun, ob ein Kandidat wahnsinnig viel gewinnt. Die lustigen oder spannenden Geschichten können die Kandidaten bei 500 Euro genauso erzählen wie bei 125.000 Euro. „Wer wird Millionär?“ ist eben oft auch ein erstaunlich verzerrungsfreier Spiegel unserer Gesellschaft.

Welche Rituale haben Sie vor einer Sendung?

Eigentlich gar keins, weil ich mich ja auf die Sendung gar nicht vorbereiten darf. Ich weiß von den Kandidaten im Grunde genommen nur ein paar Stichworte, die auf einer Karteikarte stehen. Ansonsten trete ich ihnen völlig unvorbereitet gegenüber. Dann kommen die Fragen, die mich selber überraschen. Jede Sendung nimmt also einen Lauf, der nicht vorherzusagen ist und das macht den Reiz von „Wer wird Millionär?“ aus.

Woran erinnern Sie sich?

Natürlich an den ersten Millionengewinner Prof. Eckhard Freise. Und auch an Thomas Gottschalk. Er fragte seinen Telefonjoker, Marcel Reich-Ranicki - und der konnte die Millionenfrage richtig beantworten. Oder Horst Schlämmer, der mir die Millionenfrage stellte. Eine nervöse Kandidatin setzte sich einfach auf den Moderatorenstuhl und merkte es nicht. Cafe-Besitzer Ralf Schnoor hatte bei der Millionenfrage noch den Telefonjoker. Obwohl er die Antwort selber wusste, rief er diesen an und fragte ihn, wie es ihm so geht. Gut war auch der Berliner Kioskbesitzer Aaron Troschke. Der Rekordhalter spielte über drei Sendungen. Oder ein Lebenskünstler, der mit 50 Jahren noch im Haus seiner Eltern lebt und nicht vor 13.00 Uhr aufsteht. Einmal gewann ein 86-Jähriger 125.000 Euro. Und beim „Überraschungs-Special“ schickte eine Schulklasse ihren Klassenlehrer ins Studio. Es ist schon Gottes großer Zoo, der bei „Wer wird Millionär?“ antritt.

Zum 15. Geburtstag darf man sich ja etwas wünschen. Was steht auf Ihrem Wunschzettel?
Ich wünsche mir, dass „Wer wird Millionär?“ weiter erfolgreich bleibt und dass es weiterhin so vielen Menschen gefällt. Ich kenne sehr viele, die sich eigentlich jede Woche auf die Sendung freuen und ich kenne auch viele, die mir sagen: „Oh, um die Zeit darf ich bei meiner Tochter nicht anrufen, sie fühlt sich dann gestört“ – das ist bei manchen so eine Zeit, wo sie ganz für sich sein wollen und wo sie auch keine Unterbrechung dulden.

Möchten Sie 20 Jahre „Wer wird Millionär?“ auch noch feiern?
Solange Menschen Spaß daran haben, anderen beim Gewinnen oder Scheitern zuzusehen und die Zuschauer zu Hause vor den Bildschirmen ihr Wissen testen möchten – warum nicht?

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